Abenteuer Basics

Ab Nach Draussen!

Du willst auch endlich auf Tour, für eine Zeit draußen leben und unterwegs sein, aber weißt noch nicht genau, was Du alles dafür brauchst? Wir haben Dir hier einmal zusammengestellt, was unserer Meinung nach die absolute Grundausstattung für eine Mehrtagestour ist. Einen Großteil davon erhältst Du auch schon bei uns im Shop.

 

Je nach Art und Dauer Deiner Tour kann da natürlich noch einiges dazu kommen, d.h. Du musst Dein Equipment der Region, der Jahreszeit und der vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Infrastruktur anpassen. Gibt es zum Beispiel keinen Handyempfang, musst Du Deine Rettung anders ermöglichen können und Deine Sicherheitsausrüstung dementsprechend erweitern. Außerdem musst Du bedenken, dass das Schwerste bei jeder Tour das Trinkwasser und das Essen ist. 

Weiter unten geben wir Dir zu jedem Ausrüstungsgegenstand noch wertvolle Tipps und Informationen. So kannst Du perfekt vorbereitet Deine erste Outdoorausrüstung zusammenstellen und dann heißt es nur noch: Ab nach draußen!

 

Ausrüstung

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Rucksack

Hier kann man schon beim Kauf eine Menge Gewicht sparen. Das notwendige Volumen ergibt sich aus der Dauer der Tour, der Region bzw. Jahreszeit und der Infrastruktur vor Ort. Auf dem Jakobsweg zum Beispiel kannst du Nahrungsmittel und Wasser regelmäßig nachkaufen. In Lappland musst Du fast alles mitnehmen (außer Wasser, wenn Du einen Filter hast). Für eine 5-tägige Sommertour mit leichtem Zelt reichen 50L locker, für die 2-wöchige Trekkingtour durch Skandinavien als Selbstversorger werden 75L schon sehr knapp. Eine Vorbereitung für eine Trink- bzw. Wasserblase und ein Regencape sollten auf jeden Fall integriert sein.

Zelt und Notfallbiwaksack oder Biwaksack und Tarp/Plane

Für welche Kombination Du Dich entscheidest ist letztlich Geschmackssache. Unter dem Tarp bist Du auf jeden Fall näher dran an der Natur, im Zelt sicherer vor Getier. Ist es stürmisch oder regnet es viel, dann ist das Zelt erste Wahl. Auch hier haben ein geringeres Gewicht und Packmaß direkten Einfluss auf den Preis. Aber es sind auch gute und günstige Modelle erhältlich, es muss nicht gleich ein Hilleberg sein. Ein Notfallbiwaksack gehört auf jeden Fall in Deine Notfallausrüstung.

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Schlafsack

Schlafsäcke lassen sich grob in die Kategorien Sommer- bzw. Hüttenschlafsack, 3-Jahreszeiten und 4-Jahreszeitenschlafsack unterteilen. Je wärmer ein Schlafsack Dich hält, umso schwerer bzw. teurer wird er und auch das Packmaß steigt natürlich. Daunenschlafsäcke sind meist teurer, wärmen aber auch besser, als Kunstfaserschlafsäcke. Diese wiederum behalten ihre Isolierkraft allerdings auch im feuchten bzw. nassen Zustand. Beachte die unterschiedlichen Temperaturbereiche, die jeweils angegeben sind. Kuschelig warm ist es nur im Komfortbereich.

Isomatte oder Hängematte

Den Zusammenhang zwischen Gewicht, Packmaß und Preis hatten wir ja schon. Selbstaufblasbare Isomatten sind heute der Standard, aber es gibt auch sehr leichte Alternativen. Wie dick sie sein sollte hängt entscheidend von dem zu erwartenden Untergrund und nicht zuletzt von Deiner eigenen Empfindlichkeit ab. Nichts ist öder, als morgens mit Rückenschmerzen aufzuwachen und dann den Rucksack wieder aufsetzen zu müssen. Es soll ja Spaß machen! Eine super Alternative ist eine Hängematte.

Karte/Kompass (oder GPS)

Du weißt, wie man eine Karte einnordet? Das ist gut und in Regionen mit einer gewissen Infrastruktur oft auch ausreichend. In abgelegen Gebieten musst Du aber auch unter Stress alle Informationen aus einer Karte lesen und in Taten umsetzen können. Das kann in gewissen Landschaften eine echte Herausforderung sein. Zum GPS unten mehr.

Kocher und Geschirr

Ein Gaskocher ist einfach in der Handhabung, allerdings dürfen Gaskartuschen nicht im Flieger transportiert werden und je nach Region kann der Nachschub schwierig werden. Ein Multifuelkocher kann auch mit Benzin oder Petroleum betrieben werden, ist aber auch deutlich schwerer. In abgelegenen Regionen trotzdem erste Wahl. Als Solowanderer reicht oft auch ein Esbitkocher, also Trockenbrennstoff mit einem kleinen Gestell.

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Erste-Hilfe-Set

Gehört natürlich in jeden Rucksack. Wichtig ist nicht nur die richtige Zusammenstellung, sondern auch die Handhabung. Du musst im Ernstfall unter Stress wissen was Du dabei hast und wie Du es anwenden musst. Das kann im Zweifel Dein Leben oder das eines Begleiters retten. Üben!

Messer oder Multitool

Hier gibt es eine schier unendliche Auswahl und die eigene Sammlung wird über die Jahre garantiert stetig wachsen. Überleg Dir vorher, wofür Du das Messer benötigst. Willst Du nur ein bisschen schnitzen reicht sicherlich ein einfaches Opinel. Musst Du auch mal Ausrüstung reparieren können, kann ein Multitool sinnvoll sein. Zur Gefahrenabwehr benötigst du ein anderes Kaliber, genauso um zum Beispiel im Notfall Seile zu durchtrennen. Und ein Messer kann natürlich auch Ausdruck von Geschmack und Stil sein!

Wasserflasche oder Wasserblase

Oder beides! In die Trinkblase kommt nämlich nur Wasser und manchmal darf es ja auch etwas mit Geschmack sein. Wir haben immer Getränkepulver mit, tagsüber vor allem mit Kohlenhydraten und Elektrolyten, abends etwas zur Regeneration mit einem erhöhten Proteingehalt.

Wasserdichte Packsäcke

Im Idealfall hat Dein Rucksack ein Regencape und Du einen Poncho oder eine Hardshell. Aber hundertprozentigen Schutz bietet das auch nicht. Es könnte etwas im Rucksack auslaufen oder es regnet und stürmt einfach so heftig, dass dein Wetterschutz versagt. Dann ist es eine Wohltat trockene Wechselkleidung zu haben. Dein elektronisches Equipment benötigt natürlich ebenfalls einen Extraschutz – auch gegen Schweiß und Kondensation!

Insekten-/Zeckenschutz

Jeder, der schon mal im Sommer im hohen Norden unterwegs war, weiß wie wichtig dieser Punkt ist. Mücken können eine echte Plage sein und die Stimmung auf Tour ganz schön dämpfen. Zeckenbisse können sogar lebensgefährlich werden (FSME). Also jeden Abend auf Zecken untersuchen, auch wenn Du Zeckenschutz verwendest.

Taschenlampe oder Kopflampe

Eine Kopflampe ist super praktisch, weil man die Hände frei hat und so zum Beispiel problemlos auch im Dunkeln das Zelt aufbauen kann und beim wandern nicht immer eine Taschenlampe hochhalten muss. Günstiger ist aber eine Taschenlampe.

Bekleidung

Hardshell oder Regenponcho

Eine Hardshell ist eigentlich „nur“ eine Regenjacke. Allerdings gibt es hier wahnsinnige Qualitätsunterschiede und das spiegelt sich auch im Preis wieder. Es gibt schon Modelle für 1.000€. Je atmungsaktiver und robuster die Jacke ist, umso teurer wird sie sein. Winddicht sind sie immer. Regenponchos sind dagegen deutlich günstiger und Du kriegst auch den Rucksack in der Regel mit drunter. Dafür sind sie sehr windanfällig und zugig.

Stiefel oder Halbstiefel

Gehst Du mir schwerem Rucksack auf eine längere Tour oder ist das Gelände unwegsam, sind Trekkingstiefel die richtige Wahl. Allerdings sind die auch recht schwer und klobig. Wichtig ist, dass man nicht so leicht umknickt und die Knöchel geschützt sind. Für leichte Tageswanderungen können auch Trailrunningschuhe reichen.

Midlayer

Midlayer, also die mittlere Schicht des „Zwiebelprinzips“, sind meist wärmende aber atmungsaktive Jacken zum Beispiel aus Fleece oder Merinowolle. Ist es kalt, wirst Du sie sowieso tragen. Aber auch auf schweißtreibenden Touren bei moderaten Temperaturen wirst Du dich in den Pausen oder abends darüber freuen. Wir haben sie deswegen meistens im Deckelfach des Rucksacks, so kommt man schneller ran.

Outdoorhose

Auch hier gibt der Einsatzzweck und –ort die Richtung vor. Auf einer schnellen Hikingtour kann eine Softshellhose gut funktionieren, weil sie winddicht und hoch atmungsaktiv ist. Allerdings sind die nicht besonders robust und langlebig. Auf einer längeren Tour wirst Du außerdem eine Vielzahl von Taschen schätzen.

Nahrung

Wandern kann auch ohne Höhenmeter anstrengend sein! Musst Du Deinen Rucksack auch noch bergauf schleppen, brauchst Du noch mal eine Extraportion Energie. Wie viele Kalorien du verbrauchst, kannst Du mit unserem Tagesbedarfsrechner ermitteln. Während der Wanderung brauchst Du vor allem Kohlenhydrate, abends zur Regeneration eine Extraportion Protein. Und denk an eine Notreserve und Nachschubmöglichkeiten.

Mehr Komfort

Kopfkissen (aufblasbar)
Natürlich kann man auch Kleidung bündeln und als Kopfkissen nutzen, richtig bequem ist das aber nicht. Es gibt aber günstige, aufblasbare Kopfkissen mit geringem Packmaß – ein echter Luxus auf Tour!

Solarpanel / Powerbank
Gibt es auch kombiniert, sind nicht schwer und können tagsüber einfach am Rucksack befestigt werden. Entsprechendes Sonnen- bzw. Tageslicht vorausgesetzt lädt sich die Powerbank dann wieder auf. Unbedingt vorher testen und auf Dein Equipment abstimmen!

Wasserfilter
In Gebieten mit Infrastruktur wirst Du keinen benötigen, aber sobald es abgelegener wird absolut sinnvoll. Du benötigst ja nicht nur Trinkwasser, sondern auch Wasser zum Kochen bzw. für die gefriergetrocknete Nahrung. Je nach dem wie gut der Wasserfilter ist, musst Du das Wasser eventuell noch abkochen, um Viren abzutöten.

GPS Gerät
Klein, handlich, oft wasserdicht, mit exakter Positionsangabe und vielen nützlichen Funktionen: GPS Geräte werden immer erschwinglicher und anwenderfreundlicher. Trotzdem gehört schon etwas Arbeit dazu, sich mit seinem Gerät vertraut zu machen. Und sie benötigen Strom, also immer ein Backup an Energie dabei haben. Einen Kompass solltest Du ebenfalls für den Notfall noch dabei haben.

Funktionsunterwäsche
Da kann man vortrefflich drüber streiten! Bei uns im Team gibt es einige, die tragen immer und ausschließlich Baumwolle und andere, die immer Funktionelles tragen. Letztendlich ist das Geschmackssache. Aber wenn es schweißtreibend wird, kann Funktionsunterwäsche schon sinnvoll sein. Kommt man selten zum Wechseln hat sich Merinowolle bewährt, die erst nach Tagen anfängt zu riechen.