Kleine Wetterkunde

Wolkenarten erkennen

Wolkenarten erkennen und deuten zu können, kann überlebenswichtig sein. Die daraus resultierenden Wetterlagen entscheiden oft über das weitere Vorgehen. 

Wolkenarten werden in der Metereologie zu charakteristischen Gruppen zusammengefasst und klassifiziert. Zunächst wird unterschieden, in welcher Höhe – welchem Stockwerk – sie sich befinden

Unteres Stockwerk

Unteres Stockwerk(ohne spezielle Bezeichung): Es erstreckt sich vom Boden bis zu einer Höhe von rund 2 000m und beherbergt die tiefen Wolken.

Mittleres Stockwerk

Mittleres Stockwerk (lat. altus): Es umfasst das Höhenband von 2 000m bis 6 000m. Die darin vorkommenden Wolkenarten sind sogenannte mittelhohe oder mittlere Wolken, die immer die Vorsilbe „alto“

Oberes Stockwerk

Oberes Stockwerk (lat. cirrus): Es befindet sich zwischen6 000m und 12 000m. Hier treffen wir die hohen Wolken an, die alle mit der Vorsilbe „cirro“ Die Obergrenze des hohen Stockwerks liegt in den Polargebieten generell tiefer, als in den tropischen Gebieten, aber immer an der Tropopause.

Nicht nur die Cumulonimbus solltest du kennen!

Nicht nur um einen guten Lagerplatz zu finden ist es wichtig, sich mit dem Wetter auszukennen. Erkennen wir zum Beispiel die Cumulonimbus, sollten wir uns zügig um Schutz bemühen. Es ist die Gewitterwolke – die wichtigste, weil gefährlichste Wolkenart.Aber es gibt noch weitere Wolkentypen, die für uns Outdoorer wichtig sind.

In den oben genannten 3 Schichten treten nun wieder 2 Grundtypen auf, die man nach ihrer Entstehungsart unterscheidet

Schichtwolken (Stratus)

Diese bilden sich fast immer dann, wenn ganze Luftschichten so weit abkühlen (z.B. durch Aufgleiten auf verlagerte kältere Luft), dass das Kondensationsniveau erreicht wird. Sie sehen einförmig aus und haben kaum Helligkeitsunterschiede oder schärfere Konturen. Häufig treten solche Schichtwolken in ausgedehnten Feldern oder großen, weiträumigen Schichten auf, die sich nur in stabiler Luft bilden können.

Quellwolken (Cumulus)

Sie entstehen durch örtliche, vertikale Hebung (Konvektion) feuchter Luft bis zum Kondensationsniveau. Mit ihren bizarren Konturen, wie Ballen und Walzen, deuten sie auf labile Verhältnisse in der Atmosphäre hin. Ihre Obergrenzen liegen meist an einer Inversionsschicht mit stabiler Luftumschichtung, die die Konvektion, also den vertikalen Luftaufstieg, zum Stillstand bringt.

Von den Schichtwolken (Stratus) sind die folgenden 3 Unterarten für uns wichtig

Stratus

Sie ist eine grau aussehende Schichtwolke mit gleichförmiger Untergrenze, welche sehr tief liegen kann. Der reine Stratus kann mit Nebel verglichen werden, er liegt jedoch nicht auf dem Boden auf. Er gehört zu den tiefen Wolken des unteren Stockwerks und tritt fast immer im Zusammenhang mit Warmfronten auf, bei denen wärmere feuchte Luft langsam in ganzen Schichten über kältere vorgelagerte Luft aufgleitet und dabei abkühlt.

Stratus ist oft ein Zeichen für langanhaltenden, aber leichten Niederschlag (Nieselregen und feiner Schnee).

Nimbostratus

Sie ist eine sehr dichte dunkelgraue bis schwarze Schichtwolke, deren Untergrenze im unteren Stockwerk liegt. Sie tritt oft in Verbindung mit einer Warmfront auf. Eine Auswirkung ist dann ununterbrochener Niederschlag, der als Landregen bekannt ist. Im Winter Dauerschneefall. Vom Boden aus zwar nicht unbedingt zu sehen, aber die Obergrenze ist das mittlere oder hohe Stockwerk.

Altostratus

Sie ist eine mittelhohe Schichtwolke, die ebenfalls häufig mit einer Warmfront als Aufgleitbewölkung zu sehen ist. Sonne und Mond sind durch die relativ dünne Schicht oft noch zu sehen, doch die Sterne bei Nacht haben nicht genügend Leuchtkraft, um diese Schichtwolke zu durchdringen. Aus tieferen, dichteren Altostratusdecken von Warmfronten fällt  normalerweise der erste, leichte Regen und Schnee.

Altostratus ist der Vorbote für Nimbostratus und Stratus, den Schlechtwetterwolken.

Bei den Quellwolken (Cumulus) konzentrieren wir uns auf die folgenden 3 Unterarten

Cumulus

Das sind helle, dichte Wolken, die sich vertikal in die Höhe ausdehnen. Sie „quellen“ im wahrsten Sinne des Wortes empor. Ihre Untergrenze ist flach, während die Obergrenzen unterschiedlich bizarre Formen (Blumenkohl) aufweisen. Sie treten meist einzeln auf und die Sonnenseite des Cumulus ist schneeweiß. Die Wolkenbasis (Untergrenze) und die Schattenseite sehen fast immer grau aus. So genannte Schönwetter-Cumuli (Konvektion durch Sonneneinstrahlung) sind in ihrer Ausdehnung zur Seite und nach oben sehr klein und lösen sich am Abend, wenn die Sonneneinstrahlung nachläßt, wieder auf.

Aus sich auftürmenden, größeren Cumulus-Wolken können manchmal beachtliche Regen- oder Schneeschauer auftreten. Alle Cumulus-Wolken treten im unteren Stockwerk auf und können bis in das mittlere oder gar oberer Stockwerk anwachsen. Oft bilden sich aus ihnen die für uns gefährlichen Cumulonimbus – Gewitterwolken.

Cumulonimbus

Sie entsteht aus sich immer wieder auftürmenden Cumulus-Wolken bei sehr labiler Luftschichtung. Ihre Untergrenze liegt fast immer im unteren Stockwerk, während die Obergrenzen häufig durch unbegrenzte Konvektion bis zur Tropopause vorstoßen. Dort flacht die Obergrenze des Cumulonimbus – bedingt durch die Sperrschicht der Tropopause (Inversion oder Isothermie) – ab. Starke Höhenwinde zerfetzen die manchmal sehr schönen Quellenden zu langen Fahnen (Cirren).

Tritt Cumulonimbus auf, dann ist immer mit Gewittern zu rechnen und man sollte sich über seinen Schutz Gedanken machen. Es ist dabei fast immer mit starken Regen-, Schnee- und Hagelschauern zu rechnen.

Altocumulus

Altocumulus ist ein flacher Cumulus, der in mittleren Höhen bis 6 000m auftritt. Er besteht aus abgeflachten, tellerförmigen oder kugelförmigen kleinen Wolken. Es tritt oft in Gruppen, Streifen oder in größeren Flächen am Himmel auf. Eine Unterart, der Altocumulus castellanus ist durch turmförmige Quellenden an der Oberseite gut zu erkennen. Er ist häufig der Vorbote von Gewittern.

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